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DVM-Vorstand einstimmig für weitere vier Jahre gewählt

Der steinere Baldachin aus dem 13. Jahrhundert zierte einen Freipfeiler im Dom zu Minden. In Kürze wird er im Domschatz Minden ausgestellt. Foto: DVM/Amtage
Der steinere Baldachin aus dem 13. Jahrhundert zierte einen Freipfeiler im Dom zu Minden. In Kürze wird er im Domschatz Minden ausgestellt. Foto: DVM/Amtage

Minden (DVM). Der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden (DVM), Hans-Jürgen Amtage, ist für weitere vier Jahr im Amt bestätigt worden. Der 61-Jährige ist seit vier Jahren Vorstand des überkonfessionellen Fördervereins.

Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung des DVM unter Corona-Bedingungen im Haus am Dom wählten die Mitglieder den stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Kresse, Schatzmeister Hans-Jürgen Trakies und Geschäftsführerin Annemarie Lux ebenfalls einstimmig, bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder. Ihre Wahl gilt ebenso für weitere vier Jahre.

In seinem Geschäftsbericht ging Vorsitzender Hans-Jürgen Amtage auf die Vielzahl der Aktivitäten des Fördervereins ein. Einen Schwerpunkt habe wieder der Betrieb des Domschatzes Minden eingenommen. Mit der Wiederöffnung der Domschatzkammer im März 2017 hat der DVM, der insgesamt rund 2,3 Millionen Euro in Gebäude und Ausstellung investierte, für zunächst fünf Jahre den Betrieb übernommen. Weitere Projekte im vergangenen Geschäftsjahr seien unter anderem die technische Veränderung des Domwächterhäuschens und die geplante Neugestaltung des Unterbaues der Goldenen Tafel im Dom, die der Verein in Abstimmung mit dem Kirchenvorstand angegangen ist. Aber auch das Erklärvideo zur Bistumsgeschichte, das der Verein mit einem Schweizer Spezialisten für solche Videos realisierte und das bislang rund 17.000 Male im Internet abgerufen wurde, sei eines der erfolgreich abgeschlossenen Projekte.

Baldachin zieht in den Domschatz Minden ein

Veränderungen in der Ausstellung des Domschatzes seien ebenfalls herbeigeführt worden. Unter anderem wird seit Mitte dieses Jahres der Schildescher Schrein aus dem 14. Jahrhundert wieder in der Schatzkammer gezeigt. Auch die Aufnahme des steinernen Baldachins aus dem 13. Jahrhundert, der ursprünglich einen Freipfeiler im Langhaus des Domes zierte, in die Ausstellung ist in Kürze geplant. Beide Exponate waren zuletzt für die große Gotik-Ausstellung in Paderborn entliehen worden.

Ausführlich ging Amtage auf die Folgen der Corona-Pandemie für den Dombau-Verein als Betreiber des Domschatzes ein. Im engen Schulterschluss von Vorstand, den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und den aktiven Ehrenamtlichen habe die Bewältigung der Pandemiefolgen bislang gemeistert werden können, ohne dass die hauptamtlichen Kräfte finanzielle Einbußen erlitten. Dabei dankte der Vorsitzende allen Beteiligten, darunter auch der Kirchenvorstand, für ihr großes Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit.

Dombau-Verein wird in Corona-Pandemie noch stärker digital

Ein Weg zur Bewältigung sei das „Digitalwerden“ des Dombau-Vereins gewesen. Videoproduktionen unter dem Titel „Drei Minuten christliche Kunst“ und ein Video-Konzert eines jungen, preisgekrönten Harfenisten vor dem Mindener Kreuz im Domschatz seien einige Beispiele. Auch an diesen Produktionen habe es großes Publikumsinteresse gegeben. Neue Führungsmodelle unter Coronabedingungen seien weitere Aktivitäten. Äußerst positiv entwickelt habe sich nach Wiedereröffnung der Schatzkammer das Pilgerbüro Sigwardsweg im Domschatz Minden. „Pilgern scheint der neue Urlaub für viele Menschen zu werden“, beschrieb Amtage die Situation. So gebe es viele Nachfragen nach den Pilgermöglichkeiten im Mindener und Schaumburger Land, die von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Dombau-Vereins kompetent beantwortet würden.

In seinem Finanzbericht betonte Schatzmeister Hans-Jürgen Trakies die gute finanzielle Ausstattung des überkonfessionellen Fördervereins. Die sei unter anderem notwendig, um den Betrieb des Domschatzes mit seinem erheblichen Zuschussbedarf weiterhin sicherzustellen. Trakies geht dabei davon aus, dass sich die Konzessionsabgaben von West-Lotto an das Land Nordrhein-Westfalen, von denen auch die Dombau-Vereine im Land als Destinatäre partizipieren, vorläufig nicht wesentlich verändern werden. Im vergangenen Jahr hatten die Dombau-Vereine in einem Gespräch mit der Heimatministerin gemeinsam Kritik daran geübt, dass die Zahlungen seitens des Landes nicht mehr pünktlich erfolgt waren, was verschiedentlich zu Problemen führte.

Weiterbildungsprogramm wird 2021 fortgesetzt

Geschäftsführerin Annemarie Lux und stellvertretender Vorsitzender Andreas Kresse gingen außerdem auf das Weiterbildungsprogramm des DVM ein, das für dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt wurde. Das Programm, das sich an alle Interessierten richtet und Vorträge sowie Exkursionen enthält, werde im kommenden Jahr neu aufgelegt.

Vorbereitungen laufen inzwischen auch für das Jubiläum „75 Jahre Dombau-Verein Minden“ im Jahr 2021. Vorsitzender Hans-Jürgen Amtage erklärte, er hoffe, dass trotz der Corona-Folgen ein vielseitiges Programm für ein breites Publikum realisiert werden könne. Dazu liefen bereits intensive Planungen.

Der Dombau-Verein Minden war 1946 gegründet worden, um den Wiederaufbau des am 28. März 1945 durch alliierte Bomber nahezu völlig zerstörten Domes zu unterstützen. 1957 konnte der Dom wieder geweiht werden. 2011 wurden die Wiederaufarbeiten endgültig mit dem Aufsetzen des Vierungsturmes abgeschlossen.

Domschatz Minden

Pilgerweg Sigwardsweg

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