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Dombau-Verein Minden baut Führungsangebot „5 auf Abstand“ aus

Der Dombau-Verein Minden unterstützte die Neugestaltung des Domschatzes Minden mit 2,3 Millionen Euro. Foto: DVM/Amtage
Der Dombau-Verein Minden unterstützte die Neugestaltung des Domschatzes Minden mit 2,3 Millionen Euro. Foto: DVM/Amtage

Minden (DVM). Eine gemischte Bilanz der ersten vier Wochen nach Wiedereröffnung des Domschatzes Minden hat der Vorstand des Dombau-Vereins Minden (DVM) gezogen. Der überkonfessionelle Förderverein ist Betreiber der Domschatzkammer am Kleinen Domhof und hatte bereits vor der offiziellen Schließungsanordnung durch das Land vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Schatzkammer aus Gründen des Gesundheitsschutzes geschlossen.

„Die Zahl der Besucher, die die Ausstellung im Domschatz besichtigen wollen, ist noch gering. Die Menschen sind noch sehr vorsichtig“, stellt der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden, Hans-Jürgen Amtage, fest. Gebuchte Führungen seien von Reisegruppen und Veranstaltern bis in den Herbst hinein zum großen Teil abgesagt worden. Erst langsam liefen neue Buchungen wieder an.

Starke Nachfrage im Pilgerbüro Sigwardsweg

Ganz anders die Entwicklung beim Pilgerbüro Sigwardsweg im Domschatz Minden. „Seitdem das gesellschaftliche Leben wieder langsam hochgefahren wird, verzeichnen wir bis zu einem Dutzend Anfragen von interessierten Pilgern pro Tag“, so Amtage. „Pilgern im Heimatraum scheint sich in Zeiten von Corona zum neuen Urlaub zu entwickeln.“ Besonders Einzelpersonen und Paare seien sehr daran interessiert, den Pilgerweg durch das Mindener und das Schaumburger Land zu entdecken. „Entsprechend beraten und informieren unsere hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Domschatz“, erklärt der DVM-Vorsitzende.

Mit neuen Angeboten im Domschatz und im Dom reagiert der Dombau-Verein auf die veränderte Situation bei den Möglichkeiten von Führungen. „Es zeigt sich, dass unser Angebot ‚5 auf Abstand‘ auf großes Interesse stößt“, schildert die Geschäftsführerin des Fördervereins, Annemarie Lux. Hier erleben fünf Personen unter Beachtung der strengen Hygieneregeln und nach Anmeldung die christlichen Kunstschätze aus elf Jahrhunderten in der Domschatzkammer und entdecken den Dom. „Wir reagieren auf das Interesse und werden dieses Angebot in den kommenden Wochen ausbauen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende, Andreas Kresse. Auch würden die ehrenamtlichen Dom- und Domschatzwächterinnen und -wächter wieder ihre Tätigkeit aufnehmen.

Digitales Angebot wird fortgeführt

Fortführen will der DVM zudem sein zum Internationalen Museumstag gestartetes digitales Angebot. So würden weitere Videoclips unter dem Titel „Drei Minuten christliche Kunst“ produziert. In diesen Kurzfilmen werden auf der Internetseite des Domschatzes und auf YouTube einzelne Exponate der Schatzkammer vorgestellt. „Die Resonanz auf diese Videos zeigt, dass dieser digitale Weg ein guter ist, Menschen mit unseren Preziosen zu begeistern“, betont Hans-Jürgen Amtage. Selbst aus dem Ausland gebe es positive Reaktionen.

Auch wenn der Dombau-Verein Minden, wie viele andere Kultureinrichtungen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stark zu spüren bekommt, so sieht Schatzmeister Hans-Jürgen Trakies keinen Grund zur Panik. Der Förderverein habe in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet, dankt der Finanzfachmann auch den Sponsoren und Förderern. So habe der DVM während der Schließungsphase auf das Mittel Kurzarbeit bei den hauptamtlichen Kräften verzichten können. Auch will der Verein keine Mittel aus der Corona-Hilfe der Öffentlichen Hand in Anspruch nehmen. „Es gibt Einrichtungen, die noch deutlich stärker von den Folgen der Pandemie betroffen sind und diese Hilfen benötigen“, blickt Trakies auf die aktuelle Situation.

Pilgerweg Sigwardsweg

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