
Minden (DVM). Der Dombau-Verein Minden (DVM) kann auf ein weiteres Jahr voller erfolgreicher Projekte zurückblicken. Dies wurde in der Jahreshauptversammlung deutlich, als Vorsitzender Hans-Jürgen Amtage die Mitglieder über die Aktivitäten des 79 Jahre alten Vereins informierte. Der überkonfessionelle Förderverein DVM, weit entfernt vom „alten Eisen“, habe auch im vergangenen Vereinsjahr seine herausragende Bedeutung im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Mindens bewiesen.
Ein bedeutendes Projekt des vergangenen Jahres ist die Um- und Neugestaltung des Hochchores im Mindener Dom. Fast acht Jahre Planungszeit hatte dieses Projekt in Anspruch genommen. In enger Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand, Handwerkern, Architektin und dem Denkmalschutz werde der Hochchor so umgestaltet, dass er sowohl der Tradition als auch den modernen Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werde, so Amtage.
Besonders hervorzuheben sei der neue Unterbau der Goldenen Tafel samt Schrein für die Gebeine der Heiligen Sophia – der fünften Eisheiligen, das neue Chorgestühl und das Taufbecken im Hochchor. Zusätzlich werde die Beleuchtung modernisiert und flexible Bestuhlungen für variierende Gottesdienstformate eingebaut. Insgesamt investierte der Verein einen mittleren sechsstelligen Betrag in dieses ehrgeizige Projekt.
Museums-App setzt im Domschatz Minden neue Maßstäbe
In der Jahreshauptversammlung wurde außerdem über das digitale Projekt des DVM informiert, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Augmented Reality (Erweiterter Realität/AR) das Museumserlebnis im Domschatz Minden auf ein neues Niveau hebt. „Diese App setzt neue Maßstäbe in der regionalen Museumsarbeit und ist ein innovativer Schritt, um Geschichte auch für zukünftige Generationen zugänglich zu machen“, erklärte Hans-Jürgen Amtage. Die App, die auch auf den Mindener Dom ausgeweitet werden soll, mache historische Kunstwerke auf dem Smartphone erlebbar und sorge für ein interaktives und informatives Museumserlebnis.
Der Verein stellte zudem seinen neuen Domführer „Dom zu Minden – Geschichte entdecken“ vor, der im August in Eigenregie des DVM erschienen ist. Der Führer, unterstützt vom Grafikbüro EtageEins, vermittelt die Geschichte des Mindener Doms auf moderne und anschauliche Weise und wird in Kürze in einer zweiten, erweiterten Auflage erscheinen. Erhältlich sei der Führer in allen Buchhandlungen, im Dom und im Domschatz Minden.
Auch in kultureller Hinsicht war der DVM im vergangenen Jahr aktiv. Neben Lesungen, Konzerten und Sonderausstellungen im Domschatz, hat der Verein beispielsweise eine wertvolle Leihgabe – die „Thronende Madonna“ – an das Domschatzmuseum in Hildesheim entliehen. Der DVM pflege somit nicht nur die lokale Kulturlandschaft, sondern beteiligt sich auch aktiv an überregionalen Kooperationen.
Dombau-Verein Minden würdigt Engagement der Mitglieder
„Der Erfolg all dieser Projekte wäre ohne das Engagement unserer Mitglieder und Sponsoren nicht möglich gewesen“, hob Amtage hervor. Besondere Dankesworte richtete er an die ehrenamtlichen Dom- und Domschatz-Wächter sowie an die hauptamtlichen Kräfte in der Domschatzkammer, die den Verein bei der Umsetzung seiner vielfältigen Aufgaben unterstützten. Die umfangreiche Unterstützung durch die Sponsoren sei zudem ein wichtiger Bestandteil des Erfolges, sagte der Vorsitzende. Ohne diese Partner wäre die Vielfalt der DVM-Aktivitäten nicht aufrechtzuerhalten.
Abschließend blickte Amtage mit seinen Vorstandskollegen Geschäftsführerin Annemarie Lux, stellvertretendem Vorsitzenden Andreas Kresse und Schatzmeister Hans-Jürgen Trakies, der zuvor auf die solide Finanzsituation des überkonfessionellen Fördervereins hingewiesen hatte, auf die kommenden Herausforderungen und Projekte des Vereins. Der DVM werde auch im kommenden Jahr weiterhin seine Rolle als kultureller und ehrenamtlicher Pfeiler der Stadt stärken und sich seiner zentralen Aufgabe, dem Erhalt des Mindener Doms und des Domschatzes Minden sowie der Vermittlung seiner Geschichte einsetzen.