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Weihnachtsbrief 2019: Von Rückschau und Ausblick

Weihnachten. Zeit der Besinnung. Zeit des In-sich-Gehens. Aber auch eine Zeit, mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr, Rückschau zu halten.

Das machen wir im Dombau-Verein Minden (DVM) immer mit viel Freude. Denn wir stellen fest, dass wir mit unseren Aktivitäten nicht nur Bedeutendes wahren, sondern mit all unseren Aktivitäten auch vielen Menschen Freude schenken.

Da sind die vielen Tausend Besucherinnen und Besucher im Mindener Dom, die mit großer Intensität die christlichen Kunstschätze betrachten, zu deren Erhalt oder Rekonstruktion der Dombau-Verein seinen Beitrag geleistet hat und leistet. Da sind die Zuhörerinnen und Zuhörer, die dem Klang der Orgeln lauschen, die wir mitfinanziert haben – aber die im vergangenen Jahr auch für viel Geld saniert werden mussten, weil in der Vergangenheit die klimatischen Bedingungen besonders in den Wintermonaten den sensiblen Instrumenten nicht gut getan haben. Auch hier konnte der DVM aus seinen finanziellen Mitteln eine erhebliche Unterstützung leisten.

Interesse wecken und Hintergründe vermitteln

Interesse wecken, Freude an kunstvollen Gegenständen spenden, religiöse und kunsthistorische Hintergründe vermitteln, das ist uns als Betreiber des Domschatzes Minden auch in der Domschatzkammer möglich. Wieder haben vor allem Besuchergruppen die Angebote unseres Fördervereins wahrgenommen und haben sich durch die Ausstellung mit ihren Exponaten von europäischem Rang führen lassen. Die Resonanz ist immer außergewöhnlich positiv – sowohl was die Art der Präsentation, aber besonders auch die persönliche Form der Führungen angeht.

Der Dom zu Minden im Advent mit dem Riesenadventskranz, den der Dombau-Verein Minden maßgeblich finanziert hat. Foto: DVM
Der Dom zu Minden im Advent mit dem Riesenadventskranz, den der Dombau-Verein Minden maßgeblich finanziert hat. Foto: DVM

Für das Erste zeigen die Experten verantwortlich, die Architektinnen und Kunsthistoriker, die uns auf dem Weg zum neuen Domschatz begleitet haben. Für den zweiten, den persönlichen Aspekt, stehen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und aktiven Mitglieder im DVM. Sie haben sich mit großem Eifer und großer Begeisterung in das weite Thema „Domschatz“ eingearbeitet. Vor allem aber auch mit Freude an der Sache. Und diese Freude, verbunden mit dem umfangreichen Wissensschatz eines jeden Einzelnen, lässt den so wichtigen Funken zu den Gästen überspringen. Er sorgt bei den Besuchern für die Initialzündung, sich mit der christlichen Kunst aus elf Jahrhunderten auseinander zu setzen und nachzuvollziehen, welche Bedeutung die Preziosen für die Gemeinde, aber auch die Kunstliebhaber haben.

Auch im Dom, wo Ehrenamtliche teils seit Jahrzehnten wirken und Interessierte an die Hand nehmen, um ihnen diesen mehr als 1000 Jahre alten Mittelpunkt unserer historischen Stadt voller Leben nahe zu bringen, gelten all diese Aussagen.

Großes Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Das Engagement unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht aber weit darüber hinaus. Sie bereiten Informationsabende über Heilige, architektonische Besonderheiten und viele andere Themen vor. Quasi ein Weiterbildungsprogramm aus Eigeninitiative, das inzwischen auch von interessierten Bürgerinnen und Bürgern gerne besucht wird.

Diese und weitere Aktivitäten, wie eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit „auf allen medialen Kanälen“, haben das Interesse der Bevölkerung an den „Schätzen“ der Domgemeinde deutlich geweckt.

Dazu beigetragen haben letztlich weitere Initiativen, wie Konzerte im Domschatz, öffentliche Führungen, die Teilnahme an der Langen Nacht der Kultur mit vielen Hundert Besuchern, oder die „30 Minuten mit Mindener Heiligen“ – eine besondere Form der Führung in Dom und Domschatz. Wir haben uns als (überkonfessioneller) Förderverein aber auch nicht gescheut, die umfangreichen Vernetzungsmöglichkeiten in Minden zu nutzen. Dazu gehört das Mindener Museum ebenso, wie das Netzwerk Preußen oder aber der Sigwardsweg-Verein, der für den heimischen Pilgerweg durch das Mindener und Schaumburger Land mit verantwortlich zeichnet. Als Dombau-Verein sind wir Mitglied im Sigwardsweg-Verein geworden und gestalten nun etwas mit, was zunehmend an Bedeutung gewinnt: Gehen, um in sich zu gehen.

Pilgerbüro im Domschatz findet große Resonanz

Vor diesem Hintergrund war Ende des vergangenen Jahres auch die Entscheidung gefallen, in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Minden das Pilgerbüro im Domschatz zu eröffnen. Im Herzen der Stadt, im Schatten des Domes, an jenem Punkt, von dem aus sich Bischof Sigward im 12. Jahrhundert häufig auf den Weg nach Idensen gemacht hat. Im zu Ende gehenden Jahr haben wir rund 500 Anfragen von interessierten Menschen gehabt, die auf dem Sigwardsweg pilgern wollten oder wollen. Tendenz: steigend.

Dass Domschatz-Gäste, Pilger und andere Besucher freundlich empfangen werden, kompetente Auskünfte erhalten oder unkompliziert Buchungen von Dom- und Schatzkammerführungen vornehmen können, dafür sorgen unsere hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Heidi Genrich, Ursula Hoecke und Maria Nunes, die der DVM beschäftigt. Sie sind, wie die ehrenamtlichen Kräfte, die wahren „Schätze“, die wir haben. Vergessen möchte ich aber nicht die angenehme Zusammenarbeit, die wir mit dem Pfarrbüro pflegen. So dürfen wir als Vorstand des Dombau-Vereins Minden all diesen Menschen unseren großen Dank sagen.

Dombau-Verein Minden mit einer Menge Ideen und Planungen

Danke sagen möchte ich an dieser öffentlichen Stelle zudem meiner Vorstandskollegin Annemarie Lux und meinen Kollegen Hans-Jürgen Trakies und Andreas Kresse. Ein Verein kann nur so erfolgreich sein, wie seine Aktiven bereit sind, sich einzubringen. Und das geht bei allen Aktiven im DVM weit über das Normale hinaus.

So dürfte es Sie nicht wundern, dass wir noch eine Menge Ideen und Planungen für die nahe und weite Zukunft im Gepäck haben. Seien es neue Veranstaltungen oder die Aufgaben, denen wir uns als DVM seit nunmehr 73 Jahren widmen: Wahren und fördern. So werden wir beispielsweise in den kommenden Monaten gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die Neugestaltung des Unterbaues der Goldenen Tafel im Dom angehen. Die entsprechenden Planungen laufen bereits. Um die Aufenthaltssituation unserer Domwächterinnen und -wächter zu verbessern, gestalten wir den Bereich des Wächterhäuschens um. Allerdings noch als Provisorium. Denn auch hier schwebt uns in Abstimmung mit der Gemeinde eine ganz neue Lösung vor. Wir werden darüber rechtzeitig informieren.

Ihnen allen wünsche ich im Namen des Dombau-Vereins Minden ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2020, das vor allem von Gesundheit geprägt sein möge.

Ihr

Hans-Jürgen Amtage
[Vorsitzender Dombau-Verein Minden]

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