Minden (DVM). Große Würdigung für das ehrenamtliche Engagement im Mühlenkreis. Mehr als 200 ehrenamtliche Kräfte aus den elf Städten und Gemeinden erhielten bei einer Feierstunde aus Anlass der Erstausgabe die Ehrenamtskarte NRW. Darunter die Mitglieder des Dombau-Vereins Minden, Andreas Kresse und Karl-Rainer Spickenbom, die Bürgermeister Michael Jäcke besonders würdigte.
„Die Sonne scheint auch auf das Ehrenamt“, griff Landrat Dr. Ralf Niermann bei seiner Begrüßung das Leuchten der Herbstsonne in die Aula des Leo-Sympher-Berufskollegs auf, in die der Kreis Minden-Lübbecke junge und ältere Menschen geladen hatte, die sich für die Gesellschaft mit großem Einsatz engagieren. Versammelt auch die Bürgermeister der Kommunen und ihre Vertreter, darunter Mindens Bürgermeister Michael Jäcke, die die Ehrenamtskarten persönlich an die ersten 201 Engagierten aushändigten. Jäcke würdigte dabei auch die Mitglieder im Dombau-Verein Minden (DVM), Andreas Kresse und Karl-Rainer Spickenbom, die sich besonders als Dom- und Domschatzwächter und für die Weiterbildung im Verein engagieren. Unter den Gästen zudem Alt-Landrat Heinrich Borcherding und Alt-Kreisdirektor Dr. Günter Linkermann.
Seit dem 1. Juli beteiligt sich der Kreis an diesem landesweiten Angebot. Damit soll das wertvolle Engagement von Menschen im Mühlenkreis gemeinsam mit allen Städten und Gemeinden anerkannt werden. Ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger können einen Antrag auf Erhalt der landesweiten Ehrenamtskarte stellen. Dabei muss die umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit von der jeweiligen Organisation oder Einrichtung bestätigt werden.
Ehrenamtskarte ist Ausdruck der Wertschätzung
Die Ehrenamtskarte ist dabei Ausdruck der Wertschätzung für den großen ehrenamtlichen Einsatz der Bürger und verbindet diese Würdigung mit einem praktischen Nutzen. Menschen, die sich in besonderem zeitlichem Umfang für das Gemeinwohl engagieren, können mit der Karte die Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen vergünstigt nutzen. Allein im Mühlenkreis gibt es inzwischen 148 Netzwerkpartner, die die Ehrenamtskarte unterstützen.
Die bisherigen Antragstellerinnen und Antragsteller leisteten wöchentlich insgesamt mindestens 1600 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit, betonte Niermann. Und dieses teilweise seit Jahrzehnten. Denn Ehrenamt sei nicht vom Alter abhängig, verwies der Landrat auf die 18- bis 83-Jährigen, die bei der Feierstunde gewürdigt wurden. Es handele sich um Alltagshelden, die sich weit über das normale Maß hinaus für das Gemeinwohl der Menschen in Minden-Lübbecke engagierten und damit für ein gewinnbringendes Zusammenleben sorgten. Die ehrenamtlichen Kräfte würden sich durch Kreativität, Umsicht und Ausdauer auszeichnen.
Ralf Niermann erinnerte aber auch daran, dass diese Ehrenamtskarte nicht auffangen könne, was die Gewürdigten im Mühlenkreis leisteten. Die kleine gelbe Karte diene vor allem dazu, ein Zeichen zu setzen und das Ehrenamt mehr in das Bewusstsein aller Bürgerinnen und Bürger zu rücken.
Dombau-Verein Minden ist Netzwerkpartner der Ehrenamtskarte
Der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden, Hans-Jürgen Amtage, gratulierte Karl-Rainer Spickenbom und Andreas Kresse zum Empfang der Ehrenamtskarte. Dabei erinnerte Amtage, dass die Arbeit des Dombau-Vereins erst durch das ehrenamtliche Engagement auch vieler weiterer Mitglieder so erfolgreich sein könne, wie sie aktuell sei. „Der Vorstand kann den Aktiven nicht genug für ihren Einsatz danken“, so der Vorsitzende.
Der Dombau-Verein Minden gehört mit zu den ersten Netzwerkpartnern im Mühlenkreis, die die Ehrenamtskarte NRW unterstützen. Als Betreiber des Domschatzes Minden gewährt er gegen Vorlage der kleinen gelben Karte für zwei Personen freien Eintritt in die Domschatzkammer. Das entspricht einem Gegenwert von 8 Euro.
Bei der von Sarah Golcher moderierten Feierstunde wurden nicht nur Lobesworte gesprochen. Für die musikalische Untermalung sorgten die Bläser von X-mal Blech. Akrobatik bot der Auftritt der Gruppe Minden Moves. Bei einem anschließenden Empfang stand bei vielen Gesprächen vor allem im Mittelpunkt, dass nicht die Individualisierung die Zukunft bilden könne, sondern das Miteinander und der Einsatz füreinander.